Kriminalität

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Kriminalstatistik 2013

Rückgang der Straftaten

Im Jahr 2013 wurden in der polizeilichen Kriminalstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) 725’687 Straftaten erfasst. Dies entspricht einem Rückgang um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Straftaten gegen das Strafgesetzbuch haben um sechs Prozent abgenommen. Dies ist hauptsächlich mit dem Rückgang der Diebstähle zu begründen.

Rückgang bei allen Diebstahl- und Raubkategorien

79 Prozent der 725’687 polizeilich registrierten Straftaten – und somit die grosse Mehrheit – sind «Straftaten gegen das Strafgesetzbuch», also das, was von der Bevölkerung gemeinhin als bedrohliche Kriminalität wahrgenommen wird.

13 Prozent waren Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz, 6 Prozent gegen das Ausländergesetz und 2 Prozent gegen weitere strafrechtlich relevante Bundesnebengesetze – also Straftaten, die wohl gegen Gesetze, aber nicht direkt gegen Menschen gerichtet waren.
Die Zahl der Straftaten gegen das Strafgesetzbuch (StGB) ist um 36’764 Fälle (-6%) zurückgegangen. Bei rund drei Vierteln der Straftaten gegen das StGB handelt es sich um Vermögensdelikte (413’166). Diese Zahl liegt 7 Prozent tiefer als 2012 und fällt somit ähnlich aus jene von 2011. Besonders deutlich zeigt sich dieser Trend bei den Fällen von Diebstahl (-8% / -19’471 Straftaten), namentlich beim allgemeinen Diebstahl (-4270), Einbruchdiebstahl (-4198), Fahrzeugdiebstahl (-4042) und Taschendiebstahl (-4117). Die Zahl der Fälle von Raub ist ebenfalls zurückgegangen (-407 Straftaten). Lediglich bei den Fällen von Betrug bzw. Erpressung wurden Zunahmen verzeichnet (+1238 bzw. +260 Straftaten).

Beschuldigtenzahl bei Minderjährigen und jungen Erwachsene gesunken

Bei der Gesamtzahl der Beschuldigten wegen Straftaten gegen das StGB (81’236) war ein ganz leichter Rückgang festzustellen. Die seit einigen Jahren zu beobachtende Abnahme bei der Zahl der minderjährigen Beschuldigten setzte sich fort (-6,7%). Während sich auch bei den jungen Erwachsenen (18- bis 25-Jährige) ein Rückgang zeigte (-6,8%), war bei den Erwachsenen eine Zunahme um 2,6 Prozent festzustellen. Die Beschuldigten setzten sich aus 9106 Minderjährigen, 16’160 jungen Erwachsenen und 55’711 Erwachsenen zusammen.

Zahl der Beschuldigten aus dem Asylbereich rückläufig – sagen die Statistiker

Eine Analyse der Aufteilung der Beschuldigten nach Nationalität und Aufenthaltsstatus ergab, dass drei Viertel der wegen Widerhandlungen gegen das StGB Beschuldigten zur ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz gehörten, 5,6 Prozent aus dem Asylbereich stammten und ein Fünftel ausländische Staatsangehörige aus der «nichtständigen Wohnbevölkerung» (zu deutsch: «Kriminaltouristen») waren. Werden nur die Beschuldigten aus der ständigen Wohnbevölkerung berücksichtigt, ist die Verteilung ähnlich wie in den letzten Jahren: Bei 61,6 Prozent handelte es sich um Schweizer Staatsangehörige, 38,4 Prozent waren ausländische Staatsangehörige mit einer Niederlassungsbewilligung oder einer Jahresaufenthaltsbewilligung. Damit resultiert erneut ein erheblich höherer Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung an der Kriminalitätsrate.

Des Weiteren zeigte sich, dass bei Straftaten gegen das StGB die Zahl der Beschuldigten aus der ständigen Wohnbevölkerung bei Schweizer Staatsangehörigen zurückgegangen ist (-1,8% / -683 Beschuldigte) und dass sie bei ausländischen Staatsangehörigen leicht gestiegen ist (+1,4% / +319 Beschuldigte). Deutlich gesunken ist die Zahl der Beschuldigten aus dem Asylbereich (-22,9% / -1348 Beschuldigte), die zwischen 2011 und 2012 noch um 1638 Fälle zugenommen hatte. Bei den Beschuldigten, die weder der ständigen Wohnbevölkerung noch der Asylbevölkerung angehören, ist hingegen weiterhin ein Anstieg festzustellen: +8,7 Prozent (+1266 Beschuldigte).

Leichter Rückgang der Gewaltstraftaten

Die Zahl der Gewaltstraftaten ist insgesamt um 2 Prozent zurückgegangen und belief sich auf 45’584. Die deutlichsten Abnahmen waren bei Raub (-11% / -407 Straftaten) und der Beteiligung an Angriffen (-20% / -389) zu beobachten. Einzig bei den Fällen von Erpressung wurde ein Anstieg verzeichnet (+67% / +260). Die Zahl der Tötungsdelikte (auch versuchte) ist mit 210 Straftaten sehr leicht zurückgegangen.
Bedenkliche Entwicklung bei häuslicher Gewalt
Für das Jahr 2013 wurden 16’496 Straftaten häuslicher Gewalt – meistens Gewalt in der Partnerschaft – registriert (2012: 15’810). Dies bedeutet eine Zunahme um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Da diese Straftaten oft nicht verzeigt werden, müssen diese Zahlen als Minimalwerte gesehen werden.

Veröffentlicht/zuletzt geändert: 24. März 2014
Quelle: BFS Bundesamt für Statistik
Bild: Andrea Pavanello/Wikipedia

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