«Keyless»-Autoschlüssel – Einladung zum Autoklau?
Die Diebstahlsicherheit bei «Keyless»-Systemen weist bei vielen Herstellern schwere Lücken auf. Fahrzeuge mit einem Komfort-Schliess-System, oft «Keyless» genannt, sind deutlich leichter zu stehlen als solche mit normalem Funkschlüssel. Das zeigt eine Untersuchung, die von ADAC und TCS an 24 aktuellen Autos durchgeführt wurde. Der TCS fordert jetzt entsprechende Massnahmen der Hersteller, diese Systeme diebstahlsicherer zu machen.
Keyless-Schliess-Systeme sind heute weit verbreitet – selbst bei Kleinwagen sind die Systeme gegen ein paar hundert Franken Aufpreis zu haben.
Der Autobesitzer trägt den Schlüssel auf sich. Sobald er sich seinem Auto nähert, erkennt dieses per Funk den Schlüssel. Zum Öffnen ist kein Tastendruck am Schlüssel nötig. Beim Berühren des Türgriffs öffnet die Zentralverriegelung. Meistens kann auch ohne Zündschlüssel per Druck auf einen Startknopf der Motor gestartet werden. Eine schöne Spielerei und obendrein komfortabel – doch eben auch sehr leicht zu knacken.
Detailinformationen zum Problem und eine Liste der betroffenen Autos erhalten Sie über den Link https://www.tcs.ch/de/der-tcs/presse/medienmitteilungen/2016/keyless.php
Wie gravierend ist das Problem wirklich?
Das technische Problem besteht, kein Zweifel. Und einfache Lösungen zur Behebung gäbe es auch.
Aber wir dürfen auch die Dimensionen nicht aus den Augen verlieren. Um ein Auto auf diese Weise zu klauen, brauche ich zwei Personen mit der entsprechenden technischen Ausrüstung. Dann muss ich wissen, wo der Besitzer zu Hause ist oder wo er sich gerade befindet. Zudem muss ich wissen, wo sein Auto steht. Ob ich diesen Aufwand treibe, um einen drei Jahre alten VW Golf zu stehlen?
Bleiben Sie vorsichtig, aber brechen Sie nicht in Hysterie aus.
Veröffentlicht/zuletzt geändert: 17. März 2016/6. April 2016
Quelle: ADAC, TCS
Bild: PD
