Chaos bei den Notrufnummern
Notrufe sind immer etwas, wo der Zeitfaktor eine grosse Rolle spielt. Und wenn man in Not ist, spielt manchmal auch das Gedächtnis verrückt.
Was ist jetzt die Feuerwehr? 117?
Oder vielleicht 118? Oder ist das die Polizei?
Und wen rufe ich, wenn mein Kind im Eis eingebrochen ist? mehr …
In der Schweiz herrscht ziemliche Unklarheit in Bezug auf Notrufnummern. Alarm! hat zu dieser Frage verschiedene Fachstellen befragt und eine beunruhigende Vielfalt an Antworten erhalten.
Wenn ein Kind im Eis eingebrochen ist, gibt es durchaus vernünftige Argumente für die Wahl unterschiedlicher Notrufnummern.
144, weil es um die Rettung von Menschenleben geht.
118, weil die Feuerwehr über das technische Material zur Rettung verfügt.
1414, weil die Helikopter der Rega am raschesten vor Ort sind.
117, weil die Polizei sowieso alles koordiniert.
112, weil diese Notrufnummer in ganz Europa gültig ist.
Was zum Teufel interessiert einen Menschen in Not, welche Nummer die richtige ist?
Alarm! hat sich die Gründe für die Aufrechterhaltung verschiedener Notrufnummern genau angeschaut, mit Fachleuten gesprochen. Es sind fast alles vernünftige Gründe. Aber die Gründe liegen alle in der Technik oder in der Organisation.
Technik und Organisation kann man ändern, anpassen. Ein Mensch in Not ist ein Mensch in Not, dem hat sich die Technik und die Organisation unterzuordnen.
Alarm! kann und will jetzt keine Empfehlung abgeben, welche Organisation die beste ist. Das müssen die «Fachleute» untereinander ausjassen. Aber bitte möglichst rasch und vor allen klar und eindeutig.
Bis es soweit ist, empfiehlt Alarm! folgendes Vorgehen:
Rufen Sie immer zuerst 112.
Nach Auskunft von «Schutz und Rettung Zürich» landen Sie dabei zumindest im Grossraum Zürich in der Regel bei der Polizei. Die Direktnummern Polizei (117), Feuerwehr (118) oder Sanität (144) sollten Sie nur anrufen, wenn Sie den Notfall genau zuordnen können und sich über die richtige Rufnummer ganz sicher sind.
Aber rufen Sie niemals mehrere Notfallnummern zum selben Fall an!
Das schafft Verwirrung und bindet unnötig Rettungskräfte.
